Anregung zum Selber-Denken
Gedanken von und über Hannah Arendt bei „Tee-nach-Sieben“,
im ev. Gemeindehaus Berchtesgaden am 11.10.2018
Hannah Arendt (1906 – 1975), eine der bedeutendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts, die als deutsche Jüdin von den Nazis ins amerikanische Exil getrieben wurde, stellte grundlegende Fragen zu Philosophie und Politik und veränderte mit ihren neuen Denkansätzen die Welt. Elisabeth Bülow (hinten 1.v.l.) und Ursula Kühlewind (hinten 2.v.l.), die den Abend vorbereitet hatten, gelang es zu zeigen, wie geradezu brennend aktuell Arendts Gedanken und ihre daraus gewonnenen Überzeugungen waren und sind. Hannah Arendt setzte den vielerlei Zwängen ihrer Zeit eine Unabhängigkeit und Freiheit der Gedanken entgegen, die nach wie vor zum Selber-Denken anstecken: Ihre Überlegungen zur Banalität des Bösen etwa, um Unmenschen nicht eine Größe zu verleihen, die ihnen nicht zusteht; ihre Sicht auf Menschen unter totalitärer Herrschaft, die mit ihren Ängsten manipuliert werden; die große Bedeutung, sich zu informieren, sich eine eigene Meinung zu bilden oder schließlich ihr lebenslanges Plädoyer für Freundschaft, Mut und Engagement, aber auch für Dankbarkeit und Freude am Leben. Anschaulich und spannend entfalteten sich Leben und Denken von Hannah Arendt und gemeinsam wurde in angeregter Runde mit- und nachgedacht.
Ursula Kühlewind