Neues aus Basid
Bilder-Vortrag von Gisela und Peter Bondes im Pfarrsaal Unterstein
am 30. Januar 2020
Wie schon gute Tradition, so berichtete auch heuer das Ärzte-Ehepaar Gisela und Peter Bondes von den beeindruckenden Fortschritten im gemeinsam unterstützten Dorf Basid im Bartang-Tal. Eingeladen hatten dazu die Frauenbünde Unterstein, Marktschellenberg und Berchtesgaden sowie der Familienkreis Ramsau und die Gruppe „Tee-nach-Sieben“. Evi Wust vom Frauenbund Unterstein übernahm als Hausherrin die Begrüßung. Sie freute sich über die vielen interessierten Gäste, deren Spenden wie immer direkt und ohne Abzüge den Menschen in Basid helfen werden.
Gisela und Peter Bondes zeigten diesmal mit eindrucksvollen Bildern und Videoclips vor allem die mittlerweile fertig gestellte Krankenstation. Neun Männer aus dem Dorf hatten zwei Jahre lang mit den vielfältigen Bauarbeiten ein festes Einkommen gehabt, finanziert durch den Verein. Diese Männer werden sich als ehrenamtliche Hausmeister auch weiterhin um das Gebäude kümmern. Die Bilder vermittelten sehr gut die Freude über und auch den Stolz der Menschen auf ihre Krankenstation. Mit viel Gespür für Schönheit wurden entlang der Eingänge Blumen gepflanzt und die Steine für die Aufgangsmauern mit Sorgfalt und Liebe fürs Detail zusammengefügt.
Zur offiziellen Eröffnung waren nicht nur wichtige Männer wie die Bürgermeister der umliegenden Dörfer gekommen, sondern auch das Fernsehen und der, wie Gisela Bondes ihn beschrieb, aufrichtig freundliche und fürsorgliche Gouverneur der autonomen Provinz Gorno-Badakhshan, Yodgor Faizov, der von einem festlich geschmückten Mädchen aus Basid mit Brot und Honig traditionell willkommen geheißen wurde. Zusammen mit Peter Bondes (dem 1. Vorsitzenden der Pamir-Hilfe) unterschrieb Faizov den Vertrag zur Krankenstation. Danach wurde zuerst für die Gäste zwei Stunden lang musiziert und getanzt und anschließend gemeinsam gegessen.
Gisela und Peter Bondes empfinden große Dankbarkeit für die breite Unterstützung, die sie bei ihrem Pamir-Projekt nach wie vor erfahren: Einmal durch die Menschen, die mit nach Basid fahren und dort unentgeltlich arbeiten, wo sie gebraucht werden. Große Probleme bereiten nach wie vor die außergewöhnlich schlechte Zahngesundheit, die vielen Hautinfektionen, die Magen-Darminfektionen durch das verunreinigte Wasser oder die häufigen Hüftkrankheiten der Kinder durch zu enges Wickeln. Um nach und nach auch diese Probleme angehen zu können, braucht es aber auch die tatkräftige Unterstützung durch Menschen, denen dieses Projekt am Herzen liegt. Über die Jahre sei da, wie Gisela Bondes meinte, eine Beziehung entstanden zwischen dem Berchtesgadener Talkessel und dem Dorf Basid, eine Verbundenheit, die sich auch in der Trauer zeigte über den plötzlichen Tod des Jungen mit der Fischschuppenkrankheit, der sich seit letztem Jahr eigentlich gut erholt hatte. Für die nahe Zukunft werde, wie Bondes abschließend berichtete, auf Wunsch der Frauen in Basid ein Kindergarten gebaut sowie die Möglichkeiten für eine Trinkwasser-Aufbereitung weiter untersucht.
Ursula Kühlewind