Heiteres und Weiteres oder wie hilfreich es wäre, rumänisch sprechen zu können
Vergnüglicher Kabarettabend von Pfr. Peter Schulz und KMD Matthias Roth
im evang. Gemeindehaus am 23.02.2020
Trotz anstehender Übergabe- und Umzugsvorbereitungen hatte Pfarrer Peter Schulz auch in diesem Jahr noch einen literarischen Kabarett-Abschiedsabend vorbereitet, erstmals gemeinsam mit KMD Matthias Roth, der am Klavier die Texte kongenial musikalisch ergänzte. Und die zahlreichen BesucherInnen genossen im evangelischen Gemeindesaal diesen heiteren Faschingssonntag der besonderen Art.
So zeigte Schulz etwa den um seinen neuen Überzieher überaus besorgten Mann und er ließ drei Personen lebendig werden, die nach einer bekannten Fernsehsendung eigenständig und durchaus mit Folgen auf weitere Mördersuche gingen. Man folgte Schulz auch gerne bei der immer peinlicher werdenden Situation eines vergessenen Straßennamens – mit einer Mischung aus Schadenfreude und persönlichem Wiedererkennen. Dem setzte Roth zum Beispiel einen beschwingten Maple Leaf Rag entgegen oder ein „Misty“ von Errol Garner; während er dem durch Ringelnatz und seinen Käptn Kuddeldaddeldu herrlich verfremdeten Märchen vom Rotkäppchen ein wunderbar passendes Seemannslied folgen ließ.
Vertraute Szenen aus dem Alltag wurden durch Stimme und Spieltalent von Peter Schulz fast wie kleine Theater-Preziosen, so beispielsweise das absurde Telefongespräch, bei dem es hilfreich gewesen wäre, Rumänisch sprechen zu können; oder der Versuch der Eheleute, einen Witz „richtig“ zu erzählen. Roth malte dazu mit einer Welt aus Tönen all die Geschichten gekonnt und mitreißend weiter aus, und es war reines Vergnügen, diese Einheit von Texten und Musik mitverfolgen zu können. Der begeisterte Applaus und die beiden Zugaben zeigten, wie sehr die ZuhörerInnen diesen besonderen und in seiner Art leider letzten Abend genossen haben.
Ursula Kühlewind