Gemeinsam die Schöpfung bewahren
Feierlicher Gottesdienst in der Christuskirche zu 30 Jahre „Pamita“
„Pamita“, das steht für „Partnerschaft mit Tansania“ und damit seit 30 Jahren für die verantwortungsvolle Partnerschaft von 16 Kirchengemeinden des Dekanats Traunstein mit dem Dekanat Mpwapwa in Tansania. Mit einem besonderen Gottesdienst wurde dieses Partnerschaftsjubiläum nicht nur gefeiert, sondern auch mit zukunftsfähigen Gedanken und konkreten Spenden bedacht. Annegret Gaffal, stellvertretende Missionsbeauftragte des Dekanats, hatte dazu mit ihrem Gatten die Christuskirche mit bunten afrikanischen Tüchern ausgeschmückt, deren leuchtende Farben mit der Maien-Sonne um die Wette strahlten.
Pfarrer Christian Gerstner freute sich über alle, die sich an einem so schönen Sonntag aufgemacht hatten, gemeinsam diesen Partnerschafts-Gottesdienst zu feiern. Gerade der Sonntag „Rogate“ wolle ja dazu einladen, füreinander und miteinander zu beten und gemeinsam zu handeln, wie es auch die Lesung durch KV-Mitglied Lena Kurz zeigte. Nicht nur der Glaube verbinde Partner, sondern auch die oft ganz ähnlichen Sorgen besonders wegen des Klimawandels. Über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, sich des eigenen Wohlstands bewusst zu werden und damit auch Verantwortung für andere zu übernehmen, dazu gebe das Gebet Kraft – ähnlich wie die Musik, mit der Monika Nestle an der Orgel und Wolfgang Greiner mit seiner Posaune die Menschen berührten.
In seiner Predigt zeigte Pfarrer Gerstner eindringlich auf, wie sehr der bedrohliche Klimawandel die gesamte Welt betreffe und mit dem Auftrag Gottes, diese Welt »zu bebauen und zu bewahren«, auch alle Menschen mit in die Verantwortung nehme. Ein Informationsblatt mit Bildern wies dabei einen möglichen Weg, wie er konkret gerade im Dekanat Mpwapwa begangen werde: Das neue Projekt „Ernährungssicherung“ solle dort helfen, das lebensnotwendige Regenwasser zu speichern, um Hungersnöte zu vermeiden. Dazu wurden die Landwirte angeleitet, auf den Feldern Wälle und Furchen zu graben, um das Abfließen des Wassers zu vermeiden, während in der Nähe Becken angelegt wurden, um Regenwasser speichern zu können. Diese Maßnahmen konnten sich auch schon bewähren, da es seit Ende Dezember endlich wieder geregnet hatte.
Dieses neue Projekt sei zwar nur ein kleines Mosaiksteinchen, so Gerstner; doch es gebe den Kleinbauern Hoffnung. Verantwortung fange für ihn bei jedem Einzelnen an; und Wohlstand mache in besonderem Maße verantwortlich. Ihm persönlich schenke vor allem die junge Generation Hoffnung, die öffentlich Druck mache, den Klimawandel nicht einfach hinzunehmen, sondern etwas zu verändern. Gebete haben da ihr ganz eigenes Gewicht, so wie auch die guten Fürbitten, gelesen von Dieter Bobek, der die Lage in Tansania von eigenen Besuchen her kennt. Beten und Tun, so Pfarrer Gerstner, gehören eng zusammen und können den nötigen Mut für eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen geben, auch wenn es noch ein weiter Weg sein mag.
Ursula Kühlewind