Zum inneren Frieden finden
Ökumenisches Taizé-Gebet in der katholischen Pfarrkirche Unterstein
am 15. Oktober 2021
Wieder gemeinsam mit einem Taizé-Gebet in die dunkle Jahreszeit gehen zu können, wieder gemeinsam und ohne Masken singen und beten oder mitsummen zu können, dieses ökumenische Angebot wurde gerne angenommen. An vier Freitagen im Oktober, November, Januar und Februar werden Gemeindereferentin Gabi Hartmann (Pfarrverband Ramsau-Unterstein), Pastoralreferent Martin Kienast und Pfarrer Christian Gerstner in den katholischen Pfarrkirchen von Unterstein und Bischofswiesen Taizé-Andachten gestalten, um zusammen das Nach-Innen-Gehen der dunklen Monate als Stärkung zu erleben.
Aus dem schon finsteren und abendlich kühlen Alltag ging es hinein in die Kirche, in der eine leuchtende Kette aus Kerzen den Weg durchs Innere des Kirchenschiffes wies, auf das Taizé-Kreuz an den Altarstufen zu. Im Hintergrund prangte noch der schöne und kunstvolle Schmuck vom Erntedank-Fest, das eben erst gefeiert wurde. Nun aber galt es, den flackernden Kerzen gleich, sich gegen Dunkelheit und Kälte, gegen die Sorgen des Alltags zu behaupten. Als drängendes Thema hatten Gemeindereferentin Gabi Hartmann und Pfarrer Christian Gerstner diesmal dazu „Frieden“ vorgegeben, mit genügend Raum auch für Stille und die eigenen Gedanken.
Mit Psalm, Lesung aus dem Johannes-Evangelium, ökumenischem Friedensgebet und einer Geschichte zu „Ein Bild vom Frieden“ konnte dabei der Art von Frieden nachgespürt werden, die Jesus den Menschen mitgeben wollte: Ein Bemühen um den inneren Frieden, um ein friedvolles und liebevolles Leben in Kontakt mit Gott, gegen den Geist der Spaltung und gegen die Dunkelheit des Hasses. Denn Frieden beginne in und mit jedem einzelnen Menschen.
Nicht nur untermalt, sondern wunderbar getragen, dabei die Herzen berührend, wurden Gebete, Texte und Gedanken sowie das gemeinsame Singen der meditativen Taizé-Lieder durch ein junges Musik-Ensemble mit Querflöte, Klarinette, Harfe und Geigen – unter der Leitung von Tobias Hartmann. Mit stimmigen Fürbitten wurde der Mitmenschen nah und fern gedacht, vor allem der gefährdeten Mädchen und Frauen in Afghanistan, während das allen Christen gemeinsame Vaterunser Nachdenken und Nachspüren zusammenbrachte. Den wohltuenden Segen zum Abschluss sprachen Gemeindereferentin Gabi Hartmann und Pfarrer Christian Gerstner gemeinsam am Altar – Zeichen für die Möglichkeit des friedvollen Miteinanders im Alltag nicht nur der Konfessionen.
Text: Ursula Kühlewind, Fotos: Günther Kühlewind