Mit Gott als Kletterpartner – gesichert durchs Leben!
Konfirmation in der Christuskirche am 15. Mai 2022
Im Juli 2021 hatte für die neue Konfirmations-Gruppe der evangelisch-lutherischen Gemeinde die Vorbereitungszeit begonnen. Pfarrer Dr. Josef Höglauer machte die Arbeit mit diesen interessierten und engagierten Jugendlichen viel Freude. Nachhaltig beeindruckte ihn ihr Verständnis von Gerechtigkeit, als in einer der Vorbereitungsstunden das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20) nachgespielt wurde. Höhepunkte in diesen Monaten waren wohl die Gestaltung des Jugendkreuzwegs und des Friedensgebetes sowie die Konfi-Freizeit am Hintersee zusammen mit dem CVJM. Den feierlichen Abschluss bildete nun die Konfirmation, der offizielle Eintritt der Jugendlichen in die Gemeinde als aktive Mitglieder, mit allen Rechten und Pflichten.
Bei strahlendem Sonnenschein zogen die KonfirmandInnen in die Christuskirche ein, begleitet von Pfarrer Dr. Josef Höglauer, Sonja Pohnert, Lena Kurz sowie Irmela Leubner und begrüßt von den hellen und klaren Stimmen aus dem Chor des Gymnasiums Berchtesgaden (unter Leitung von Simone Resch). Versammelt um das Taufbecken erinnerte Pfarrer Dr. Höglauer die Jugendlichen an das Ja Gottes schon bei ihrer Taufe – das sie nun selbst und mit ihren Namen bekräftigen konnten. Pfarrer Dr. Höglauer bedankte sich auch bei allen Familien, Bekannten und Freunden, die gekommen waren, um die Jugendlichen zu begleiten. Der von der ganzen Gemeinde gesprochene Psalm 121 fasste die eindringliche Bitte um Schutz zusammen.
Lena Kurz aus dem Kirchenvorstand hatte die Lesung übernommen (aus Johannes 15), umrahmt von Chor und Gemeindegesang (mit Monika Nestle an der Orgel). In seiner eindrucksvollen Predigt holte Pfarrer Dr. Höglauer dann auf der Kanzel eine komplette Kletterausrüstung hervor, zuerst ein langes Seil: Für ihn sei Gott wie ein verlässlicher Kletterpartner, der einen an einem festen Seil sicher in allen Lebenslagen hält; aber mit langem Seil, das allen genügend Raum und Freiheit geben kann. Mit dem ins Seil eingeklinkten Karabiner, als Symbol für die Konfirmation, zeigten sich die Jugendlichen nun bereit mitzugehen. Ein Klettergurt schließlich muss passen – für Höglauer wie der zukünftige Platz der Jugendlichen in der Kirchengemeinde; während Kletterschuhe mit ihrer sensiblen Sohle empfänglich machten für den Weg. Wie ein Zeichen für das Leben seien sie für ihn, weil man spüren müsse, auf welchen guten, steinigen oder gar schlechten Wegen man unterwegs sei. All diese Symbole in seiner Predigt verband Pfarrer Dr. Höglauer mit den wunderbar ausgewählten Konfirmationssprüchen der Jugendlichen.
Mit der gemeinsamen Lied-Bitte um den Heiligen Geist wurden die Jugendlichen schließlich feierlich eingesegnet, Sonja Pohnert verlas dazu die Konfirmationssprüche. Danach entzündeten die Jugendlichen ihre Kerzen am Licht der Osterkerze. Lena Kurz gab ihnen im Namen des Kirchenvorstandes die Grüße der Gemeinde mit und ermunterte sie aus ihrer eigenen Erfahrung heraus zu zukünftigem Engagement; auch Rosen und ein kleines Kreuz zum Umhängen drückten die Wertschätzung für die neuen Gemeindemitglieder aus.
Zum Abschluss formulierten Eltern und Paten sehr persönliche und bewegende Fürbitten, da man gerade im Zeichen eines schönen Festes auch die Jugendlichen in der Ukraine und in armen, kriegsgeschädigten Gegenden der Welt mit einschließen wollte. Nach dem Segen überraschte Pfarrer Dr. Josef Höglauer seine Konfi-Gruppe noch mit weißen Tauben als Zeichen für Freiheit, Frieden, den Heiligen Geist – und der Fähigkeit, immer wieder nach Hause zu finden. Zuerst etwas zögerlich, dann aber mit Lachen und Jubel und mit Dank oder Bitten verbunden ließen die Jugendlichen die Tauben in einen strahlend blauen Himmel fliegen.
Ursula Kühlewind