Konzert für Orgel und Flöte(n) mit Monika Nestle und Bettine Clemen
am 13. Mai 2022 in der Schöpfungskirche Bischofswiesen
Freitag, der 13. war in diesem Monat kein Unglückstag, denn er bescherte viele musikalische Glücksmomente. Zu einem Konzert mit Querflöte und Orgel hatten Bettine Clemen und Monika Nestle in die evangelische Schöpfungskirche in Bischofswiesen eingeladen, und der Kirchenraum war fast bis auf den letzten Platz besetzt mit einer erwartungsfrohen Zuhörerschaft. Die wurde reich beschenkt mit einer Auswahl bekannter Melodien, die von Bettine Clemen einfühlsam moderiert wurde.
Nach dem Eingangsstück „Greensleeves-Variationen“ gab Bettine ihrer Freude Ausdruck, wie schön es sei, endlich wieder vor einem leibhaftigen Publikum spielen zu dürfen, und das sogar ohne Schutzmasken, so dass man auch in die Gesichter der Zuhörer sehen könne.
Für Gesang komponierte Arien können auch sehr schön rein instrumental klingen, – das bewiesen zwei Arien aus Opern von Händel und Mozart, sowie das bekannte „Ständchen“ von Schubert, das wegen seiner allgemeinen Beliebtheit schon immer von allen erdenklichen Instrumenten interpretiert wird. Der berühmte „Türkische Marsch“ von Mozart verlangte sodann den Musikerinnen virtuose Fingerfertigkeit ab, und bei den schnellen Läufen im Mittelteil blieb der Flötistin kaum Luft zum Atmen – dennoch hat sie dieses Bravourstück meisterhaft gespielt.
Von ihren zahlreichen Konzertreisen in 149 Länder dieser Erde erzählte Frau Clemen, und dass sie dort auch immer wieder für Tiere musiziert hat, – seien es Elefanten, Löwen, Ziegen, Pferde oder Affen –, die stets mit berührender Affinität auf die Musik reagieren. Ihre Sammlung von über 100 Flöten konnte sie natürlich nicht mitbringen, aber mit einer kleinen Auswahl von der tiefsten Bassflöte bis zur allerkleinsten, die so winzig war, dass sie in den Händen ganz verschwand, wurde das Publikum zum Staunen gebracht. Besonders eindrucksvoll war die Solo-Improvisation auf der „Indianerflöte“, auf der man sogar zweistimmig blasen kann.
Sehr glücklich darüber, mit der Kirchenmusikerin Monika Nestle eine ideale Partnerin gefunden zu haben, hatten die beiden während der Pandemiezeit in fast allen regionalen Kirchen musiziert. Auch in den folgenden Vortragsstücken von Bach, Bizet und einem Strauss-Walzer konnten die Zuhörer diese kongeniale Verbundenheit spüren und entließen die beiden Tonkünstlerinnen erst nach zwei Zugaben mit großem Applaus.
Karin Fiebig