Der Schatz im Acker
Konfirmandinnen und Konfirmanden gestalten den Sonntags-Gottesdienst
am 26. März 2023 in der Christuskirche Berchtesgaden
Ein voll besetztes Kirchenschiff und dann erst einmal kein Pfarrer in Sicht, sondern willkommen geheißen von den warmen, tiefen Tönen der Klarinette einer Konfirmandin (mit „Morning has broken“) – ein ganz besonderer Sonntag kündigte sich an: Die beiden Pfarrer Christian Gerstner und Josef Höglauer, zusammen mit Sonja Pohnert, hatten während der fast einjährigen Konfi-Zeit nur Impulse dazu gegeben – die engagierte und sympathische Konfi-Gruppe hatte sich diesen Gottesdienst in allen Einzelheiten selbst erarbeitet. Und es wurde eine Bereicherung für die ganze Gemeinde.
Pfarrer Dr. Höglauer moderierte dabei, während die jungen Leuten u. a. mit einer Orgelbegleitung durch eine Konfirmandin souverän all die verschiedenen Teile des Gottesdienstes übernahmen: Angefangen von der offiziellen Begrüßung und der gut verständlichen Erklärung von Ablauf und Aufgabenverteilung über die Einleitung des im Wechsel mit der Gemeinde gebeteten Psalms („Herr, ich traue auf dich“) und den verschiedenen Gebeten bis zur Lesung, die mit dem Gleichnis vom Schatz im Acker (Matthäus, Kapitel 13) das Thema vorgab. Diesen Schatz-Fund übertrug Pfarrer Dr. Höglauer in seiner Predigt in die Gegenwart – die die Konfis dann sehr persönlich mit eigenen Inhalten füllten: Die Gruppe hatte sich überlegt, was denn für sie als Einzelne das Reich Gottes ausmachen würde. Die tief beeindruckenden Antworten zeigten sehr klar die Ernsthaftigkeit und auch die Reife der jungen Leute, ebenso wie das kleine Spiel im Altarraum, das sie sich dazu ausgedacht hatten: Was könnte es vielleicht bedeuten, am eigenen Platz und mit den eigenen Mitteln den „Schatz im Acker“ zu finden, das Reich Gottes ein klein wenig wirklicher werden zu lassen.
Diese faszinierenden Gedankenanstöße nachklingen zu lassen, dazu schenkte eine Konfirmandin genügend Zeit mit der wunderschönen und melancholischen Klavier-Ballade „Una Mattina“ (Filmmusik von Ludovico Einaudi zu „Ziemlich beste Freunde“). Gemeinsam begleiteten dann die beiden Solistinnen auch noch gekonnt den Gemeindegesang „Möge die Straße uns zusammenführen“. Konfirmandinnen und Konfirmanden beendeten diesen so besonderen und stärkenden Gottesdienst mit den Abkündigungen, den Fürbitten und der Überleitung zum Vaterunser – und sie gaben der Gemeinde liebevoll gesprochene Segensworte mit in den Alltag. Dieser erfrischende Gottesdienst zeigte eine lebendige Kirche mit jungen Leuten, die Hoffnung für eine ebenso lebendige Zukunft gaben.
Text: Ursula Kühlewind, Fotos: Günther Kühlewind