Kindern eine Chance
Ein ganz besonderer Gottesdienst in der Christuskirche
am 23. Juni 2024
Große, bunte Tücher im Altarraum und Trommeln, die schon auf ihren Einsatz warten – es ist wieder Partnerschaftsgottesdienst mit Tansania. Gleichzeitig ist das Taufbecken mit hellen Blüten geschmückt – auch eine Taufe wird also im Gottesdienst stattfinden. Und beides fügte sich wunderbar zusammen unter den Worten Jesu aus dem Markus-Evangelium „Lasset die Kinder zu mir kommen“.
Unter der Leitung von Frau Carmen Corvin stimmte die Trommelgruppe des CJD (mit Unterstützung durch Roswitha Bobek) hoch konzentriert, schwungvoll und gekonnt auf die Thematik ein, worauf Pfarrer Dr. Josef Höglauer und Annegret Gaffal die zahlreichen GottesdienstbesucherInnen begrüßten. Darunter den Überraschungsgast aus Kanada, Herrn Walter Linde, Urenkel des Vorsitzenden des Protestantischen Kirchenbauvereins Carl von Linde, ohne den die Christuskirche in Berchtesgaden nie gebaut worden wäre.
Seit 33 Jahren gebe es diese lebendige Partnerschaft mit der Gemeinde Bumila in Tansania, erläuterte Annegret Gaffal, die 1. Vorsitzende des Tansania-Arbeitskreises; und es sei heute wichtiger denn je, mit Spenden zu helfen, da es in Tansania von Dezember bis April immer wieder Starkregen gegeben hatte, mit großen Zerstörungen, Schulschließungen und auch Toten. Trotzdem konnte das Baumaterial für eine dringend benötigte dritte Schulklasse besorgt werden, da am 1. Juli in Tansania wieder das Schuljahr beginne. Gaffal zeigte sich optimistisch, mit Spenden, um die sie bat und die auch zu 100 % vor Ort ankommen werden, weiterhin tansanischen Kindern dabei zu helfen, den Weg aus der Armut zu finden, hin zu Bildung, Selbstbewusstsein und Mut zum Leben.
In tansanischer Kleidung, wie auch die anderen Mitglieder des Vorbereitungsteams, übernahm danach Dieter Bobek (2. Vorsitzender des Tansania-AK) die Lesung aus dem Markus-Evangelium von der Segnung der Kinder. Diese Worte der Bibel legte Pfarrer Dr. Höglauer in seiner Predigt weiter aus: Zwar habe Jesus nie von Schulen gesprochen, doch die Bedeutung von Kindern war bei ihm immer vorrangig; ihnen gehöre das Reich Gottes. Die Gesellschaftsaufgabe heute sei es daher zu helfen, allen Kindern und Jugendlichen eine Chance auf Leben zu geben, auf Bildung und Selbstständigkeit. Gebildet meine dabei aber auch soziale Bildung, um als Mensch mit all seinen Fähigkeiten und Begabungen überhaupt in Gemeinschaft leben zu können. Bildung schließe jedoch Erwachsene ebenso ein, denn Lernen sei eine lebenslange Aufgabe, folgerte Pfarrer Höglauer.
So fügte sich die Taufe in diesem Gottesdienst ganz harmonisch ein in die Worte Jesu aus dem Evangelium: Der gemeinsame Glaube verbinde nicht nur den Täufling mit seiner Familie und der Kirchengemeinde, er sei auch das verbindende Element zwischen Berchtesgaden und Bumila. Die sich anschließenden Fürbitten um Gerechtigkeit für alle Kinder und Jugendlichen auf der Welt brachten dies noch ganz konkret zum Ausdruck. Und so verband gerade auch die Zeile „sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft“ aus dem Schlusslied, mit Monika Nestle an der Orgel, die Menschen in ihrer Sehnsucht nach Frieden.
Text: Ursula Kühlewind; Fotos: Günther Kühlewind