Sich auf Weihnachten einstimmen

Adventsmusi in der Ramsauer Kirche „Zum Guten Hirten“
am 11. Dezember 2024

Advent, vom lateinischen „advenire“ abgeleitet, bedeutet auch für Menschen heute noch ein mehr oder weniger geduldiges Warten auf das, was zu Weihnachten dann ankommen will. Wenn aber etwas Neues ankommen soll, dann muss dafür zuerst Platz geschaffen werden, im wörtlichen Sinn und auch in den Herzen der Menschen. So ist es, einer guten Tradition folgend, wieder Stefan Hollrieder und Pfarrer Christian Gerstner zu verdanken, die die „Adventsmusi“ organisierten, dass ein äußerer Rahmen geschaffen wurde, um Herzen zu öffnen und für diese besondere Zeit aufnahmebereit zu machen.

Texte, Musik und Gesang ließen aufleuchten, wie sich das Erscheinen des weihnachtlichen Lichts in Gedanken und Empfindungen widerspiegeln könnte: Die warmen, satten Töne des hoch konzentriert spielenden Klarinetten-Quartetts (Moritz, die beiden Annas und Stefan Hollrieder) gaben der Sehnsucht Raum, wie etwa beim bekannten „Immer wenn es Weihnacht wird“. Das stimmige Zusammenspiel von Posaune (Simon) und Klarinette (Stefan Hollrieder) brachte feierliche Töne dazu. Und die wunderbar klaren, harmonischen Stimmen der Rothen Dirndln, an der Zither mit viel Gespür und Feingefühl begleitet von Thomas, ließen die alten Prophezeiungen voll Hoffnung anklingen oder überbrachten die gerade heute besonders aktuelle Botschaft, damals an die Hirten, aufzustehen ohne Angst.

Die von Prädikant Rolf Bechtel gelesene Geschichte zeigte die Notwendigkeit auf, mit offenen Augen und Ohren durch den Advent zu gehen, um das Weihnachtsgeschehen begreifen zu können. Und Pfarrer Christian Gerstners Text stand unter dem Leitgedanken „Mache dich auf und werde Licht“, um „gelöster“ und damit vielleicht „erlöster“ zu werden. Dazwischen begleitete Monika Nestle auf der Orgel zwei alt bekannte Adventslieder, gemeinsam gesungen als wohltuende Gemeinschaft erlebt. Und sie ließ noch ein Menuett erklingen, das besonders zu der adventlichen Volksmusik passte, mit nur einem Orgelregister und dem Pedal quasi als Kontrabass, fast wie auf einer hölzernen Truhenorgel.

Pfarrer Christian Gerstner erbat im abschließenden Segen für alle die Begleitung Gottes und dazu adventliche Zuversicht und Frieden. Mit dem berührenden Andachtsjodler endete diese „Adventsmusi“ – und erfüllte Menschenherzen mit hoffnungsvoller Advents-Gestimmtheit, für die Raum geschaffen wurde. Was sich bei Glühwein und feinen Plätzchen (organisiert von Margarete Bechtel und Martina Allmendinger) und vielen guten Gesprächen noch fortsetzte.

Text: Ursula Kühlewind; Fotos: Günther Kühlewind

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