Nachtmusik des „Consort Ripieno Concertino“
am 10. August 2025 in der Christuskirche Berchtesgaden
Nach dem „geistlichen“ Sommerkonzert im Juli war das „Consort Ripieno Concertino“ am Sonntag, den 10. August in der Christuskirche mit einem „weltlichen“ Konzert unter dem Motto „Nachtmusik“ zu hören.
Den Anfang machte die Sonate II in F-Dur für 2 Violinen und Basso Continuo des italienischen Barockmeisters Giuseppe Sammartini, die geradlinig und schnörkellos dargeboten wurde.
Es folgte ein Satz aus dem Quintett Nr. 4 in D-Dur (für Streichquartett und Gitarre) von Luigi Boccherini, dem sog. Fandango-Quintett. Der gebürtige Italiener Boccherini verbrachte einen Großteil seines Lebens bis zu seinem Tod 1805 in Spanien, wo er dem Fandango – einem spanischen Tanz im Dreierrhythmus – in vielen seiner Werke ein Denkmal setzte. Charakteristisch für Klang und Rhythmus ist die Gitarre – hier integrativ gespielt von Cecilio Pereira. Aber als Cellovirtuose verlangt Boccherini auch bei diesem Instrument einige schwierige Flageolett- und Glissandopassagen ab, die Enrico Mignani mühelos meisterte.
Mozarts Serenade „Eine kleine Nachtmusik“ bedarf keiner näheren Erläuterung. Sie ist eine sein populärsten Werke und musste eine Unmenge von Bearbeitungen und Arrangements über sich ergehen lassen. „Consort Ripieno Concertino“ wählte die Originalfassung: Ein Streichquintett mit zwei Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass. Duftig, leicht und stimmlich ausgewogen ließ der musikalische Vortrag keine Wünsche offen.
Den Abschluss bildeten Ausschnitte mit den bekanntesten Melodien aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet. Erstaunlich, was die sechs Musiker musikalisch und akustisch darboten! Für den mitreißenden andalusischen Klang sorgte einmal mehr Cecilio Pereira, der auch das Arrangement besorgt hatte. Und die ganz besondere Note: Marina Razumovskaja ließ ihrem rhythmischen und tänzerischen Temperament mit Kastagnetten freien Lauf! Anhaltender Beifall belohnte sie und das gesamte Ensemble.
Beeindruckt und mitgerissen konnte man aus der Kirche in die warme Sommernacht hinausgehen.
Text: Roland Beier, Fotos: Alexander Stocker
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