Ber Berchtesgadener Anzeiger berichtet am 14.11.2025:
Musik macht Mut
Gelungenes Benefiz-Konzert des Eine-Welt-Kreises in der Christuskirche Berchtesgaden
am 12. November 2025
Berchtesgaden – Glocken läuteten das herbstliche Konzert des Eine-Welt-Vereins ein. In der gut besuchten Christuskirche ertönten Posaunenklänge, Orgelstücke, Flötenmusik und die kräftigen Stimmen der Nepomuksingers. Monika Nestle an der Orgel und Bettine Clemen stimmten das abendliche Konzert mit ihrer Darbietung ein. Beide sind ein eingespieltes Duo und unterstützen seit Jahren die kulturelle Arbeit des Eine-Welt- Kreises mit ihrer wunderbaren Musik.
Die Nepomuksíngers unter der Leitung von Angela Hanke brachte mit ihren lebendigen Gospels, aber auch besinnlichen Weisen Schwung in den Abend. Die Liedauswahl stammte aus dem anglikanischen Kulturkreis. Wolfgang Greiner ließ seine Posaune im Duett mit der Orgel erklingen und trug so zu einem polyfonen Konzertereignís bei. Annegret Gaffal, Vereinsvorsitzende und Initiatorin, berichtete nach dem ersten Musikteil vom neuen Projekt »Second Chance« in Dodoma, das Andrea Helleman derzeit aufbaut. Sie betreut allein gelassene Kinder und Straßenkinder vom Kindergartenalter bis zum Heranwachsenden und will mit einer neu zu bauenden Unterkunft den jungen Menschen Schutz, Sicherheit, Ernährung und ein Zuhause geben.
Flöten und Orgeltöne aus Mozarts Kompositionen leiteten wieder in den musikalischen Rahmen des Benefizkonzerts. Bettine Clemen bezaubert immer wieder mit ihren künstlerischen Interpretationen und der Vielfalt ihres Repertoires. Die Nepomuksingers tonierten mit ihren Liedern die Verschiedenheit und Solidarität der Menschen untereinander: ››Wir schaffen es zusammen«, sangen sie eindrucksvoll. Posaune und Orgel leiteten über zur zweiten Projektvorstellung, der Haiti-Arbeit von Marie Josée Laguerre. Die 2. Vorsitzende Irene Eder schilderte eindrücklich, die katastrophalen Zustände auf der geplagten Karibikinsel. Die Regierung ist machtlos gegenüber den Verbrecherbanden, die brandschatzen, erpressen, rauben, vergewaltigen und die Straßen beherrschen. Die von Laguerre betreuten Kinder, so berichtete sie kürzlich, seien aufs Land gebracht worden, wo sie mehr Sicherheit und Schutz haben und sich in der Landwirtschaft betätigen können. Die bisherige Unterkunft wurde angezündet und die meisten Kinder konnten nur ihr Leben retten. Der Eine-Welt-Kreis unterstützt die Haiti-Kinderhilfe seit über 20 Jahren gemeinsam mit dem Freundeskreis Haiti.
Flöte und Orgel fingen den bedrückenden Bericht mit dem berühmten »Halleluja« auf, das Leonard Cohen nach schweren Schicksalsschlägen komponierte. Beschwingt führten Nestle und Clemen weiter im Programm. Wie schön, dass es die Musik gibt, die uns erfreut und Mut macht.
Die Nepomuksingers rundeten den beeindruckenden Konzertabend mit Liedern aus dem reichhaltigen Repertoire ab. Es beeindruckt immer wieder, wie der Eine-Welt-Kreis und die vielen Mitwirkenden und MusikerInnen nicht aufgeben und Hoffnung weitertragen. Gospels von rund um den Globus können die Zustände in der Welt etwas erträglicher machen und ein wenig erleichtern.
Auch die Posaunenklänge von Wolfgang Greiner zum Abschluss trugen dazu bei, dass die beeindruckten Konzertbesucher die Musik mit in den Abend nehmen durften. Der Applaus und die gut gefüllten Spendenkörbe waren dankender Ausdruck eines gelungenen Abends.
Text: Dieter Bobek; Fotos: Wolfgang Sauer
